Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) forscht an neuen Methoden zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen. Das Ziel ist es, diese schnellstmöglich den Menschen zugutekommen zu lassen.
27 Forschungseinrichtungen an sechs Standorten in Deutschland bündeln hierzu ihre Expertise. Das Forschungsprogramm wurde gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus Erfahrung, also mit Patienten und Angehörigen, entwickelt und bezieht sie in allen Phasen der Forschung mit ein. In der Aufbauphase des DZPG (2023 bis 2025) liegt der Fokus auf der Früherkennung und Prävention psychischer Erkrankungen, dem Aufbau gemeinsamer Organisations- und Forschungsinfrastrukturen sowie der Vernetzung der Standorte.
Psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten, die oftmals im Kindes- und Jugendalter beginnen und Millionen von Menschen in Deutschland betreffen. Die Behandlung ist häufig unzureichend, was zu großem Leid bei den Betroffenen und ihren Angehörigen führt. Zudem erhöht sich dadurch die Sterblichkeit und es entstehen jährlich volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten viel Wissen über psychische Erkrankungen gewonnen wurde, findet dieses Wissen nur unzureichend Eingang in die Routineversorgung. Die zur Verfügung stehenden Therapien sind nicht für alle Betroffenen gleich wirksam und ihre Langzeitwirkung ist nicht ausreichend erforscht. Um effektivere Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, sind verstärkte Anstrengungen in Wissenschaft und Forschung notwendig. Insbesondere der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Versorgung, aber auch der Rücktransfer von Erkenntnissen aus der Routineversorgung in die Wissenschaft und der Einbezug von Erfahrungswissen sind dringend zu verbessern. Dafür ist eine langfristige, strukturelle Förderung erforderlich.
Vor diesem Hintergrund beschloss die Bundesregierung 2018 die Gründung des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) als Teil der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. In einem Wettbewerbsverfahren wurden 2021 sechs Standorte ausgewählt, die 2022 ein gemeinsames Forschungskonzept vorlegen konnten. Am 1. Mai 2023 begann der Aufbau des Zentrums mit Hilfe einer Projektförderung. Die langfristige Förderung durch Bund und Länder wird für spätestens 2025 angestrebt.