Um das ehrgeizige Forschungsprogramm erfolgreich umzusetzen, wird das DZPG in modernste digitale Forschungstechnologien investieren und eine Reihe von gemeinsamen Forschungsinfrastrukturen schaffen.
Das DZPG plant, ein Netzwerk für Biobanken, genetische und biologische Analysen (Omics) und Bioinformatik zu erstellen. Dieses Netzwerk soll einheitliche Methoden für das Sammeln, Verarbeiten, Aufbewahren und Abfragen von Proben, das Erfassen von Daten und das Ausführen von bioinformatischen Analysen entwickeln.
Die Infrastruktur wird von einem Expertenteam für digitale psychische Gesundheit betrieben und bietet allen Partnerstandorten Unterstützung bei der Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen und Forschungsansätzen.
Eine zentrale IT-Plattform wird es ermöglichen, Forschungsdaten aus verschiedenen Projekten und Einrichtungen zusammenzuführen und aufeinander abzustimmen. Dies wird die Zusammenarbeit verbessern, die Qualität der Daten sicherstellen und den Austausch von Wissen vereinfachen.
Diese Infrastruktur wird es ermöglichen, große Mengen an Daten unter klinischen Routinebedingungen digital zu sammeln und neue psychosoziale Behandlungen unter kontrollierten Forschungsbedingungen zu entwickeln und zu testen.
Kernstück dieser Infrastruktur ist eine laufend aktualisierte Datenbank mit wissenschaftlich fundierten Behandlungsmethoden für Kindergärten, Schulen, Familien und klinischen Einrichtungen. Diese Datenbank soll als Grundlage für die Entwicklung eines Rahmens dienen, der die erfolgreiche Anwendung von Behandlungen und Programmen für Vorschulkinder, Schüler und in der klinischen Praxis sicherstellt.
In dieser Infrastruktur werden Experten aus verschiedenen Fachgebieten zusammenarbeiten, um Zell- und Tiermodelle zu entwickeln. Diese Modelle sollen dabei helfen, die psychische Gesundheit von Menschen besser zu verstehen und personalisierte Studien zu Themen wie psychischer Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Genesung durchzuführen. Sie sollen außerdem bei der Entwicklung und Anwendung neuer Behandlungsmethoden helfen, zum Beispiel zu erforschen, wie das Nervensystem und das Immunsystem bei psychischen Erkrankungen zusammenwirken.
Die Infrastruktur wird Methoden und Daten im Bereich der Neuromodulation bereitstellen, damit Forscher neue Untersuchungen durchführen und Ergebnisse aus verschiedenen Studien überprüfen können. Sie wird auch die Entwicklung und schnelle Umsetzung neuer Methoden zur Gehirnstimulation an verschiedenen Standorten fördern. Außerdem wird die Infrastruktur hochwertige Daten liefern, um diese neuen Methoden mit realen Anwendungen zu vergleichen.
Die Infrastruktur legt einen Schwerpunkt auf die Harmonisierung der Datenerfassung und der Studiendesigns für die Rekrutierung neuer Studienteilnehmer an den Partnerstandorten.
Die Infrastruktur wird Richtlinien zur Bildgebung entwickeln und aktualisieren sowie eine Verbindung zu anderen Konsortien (zum Beispiel ENIGMA) herstellen, um das DZPG in groß angelegte Forschungsprojekte im Bereich der Bildgebung zu integrieren.
Die Infrastruktur wird ein großes Studiennetzwerk aufbauen, das Verwaltungs-Aspekte und -Methoden standardisiert und weiterentwickelt, um effizienter Teilnehmer für große Studien zu finden. Darüber hinaus wird die Infrastruktur eine Rekrutierungs- und Follow-up-Schnittstelle zwischen klinischen und epidemiologischen Studien einrichten, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Studienteilnehmer eine repräsentative Stichprobe darstellen, und auch solche Personen umfassen, die normalerweise schwer zu erreichen sind, beispielsweise Angehörige von Minderheiten.
Das Zentrum für PPI (PPI, vom englischen Patient and Public Involvement) unterstützt u.a. die Zusammenarbeit zwischen Laien und Wissenschaftlerinnen im DZPG, entwickelt Instrumente für die partizipative Forschung und untersucht, welche Forschungsthemen Patienten, ihre Familien und die breite Öffentlichkeit für wichtig halten. („What to research“).
Die Academy stellt Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, bietet persönliche Unterstützung (Mentoring) für Wissenschaftler am Anfang ihrer Karriere und setzt sich für Gleichberechtigung und Diversität in Forschung und Bildung ein.
Die effektive Umsetzung des komplexen Forschungsprogramms durch die beteiligten Institutionen und Forschende wird ermöglicht durch foldercase, einer Plattform für kollaborative Forschung und Forschungsmanagement.