Viele Geflüchtete aus der Ukraine haben einen hohen psychischen Leidensdruck, trotzdem suchen sich nur wenige professionelle Hilfe in Deutschland. Dafür gibt es ersten Untersuchungen zufolge unterschiedliche Gründe, etwa Sprachbarrieren und unzureichende Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten hierzulande. Aber auch kulturell-historisch bedingte Ängste, Mythen und Vorbehalte – sogenannte Stigmata – können die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung verhindern.
Eine Studie am ZI in Mannheim will mithilfe einer Informationskampagne auf Telegram Stigmata im Bereich der psychischen Gesundheit abbauen, Wissen über das deutsche Gesundheitssystem und die Möglichkeiten der psychischen Gesundheitsversorgung verbreiten. Zudem soll eine deutschlandweite Hotline UkrainerInnen auf ukrainisch oder russisch beraten und bei der Suche nach muttersprachlichen Behandlungsmöglichkeiten in ihrer Nähe unterstützen.
Die Forschenden möchten so herausfinden, welche Botschaften und Kontaktmethoden für ihre Hotline am effektivsten sind und wie sich Informationen am besten in der ukrainischen Community verbreiten lassen. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern eine Basis, um künftige Angebote maßgeschneidert an die Bedürfnisse der UkrainerInnen oder andere migrantische Gemeinschaften zu erstellen.
Neben dem DZPG unterstützen die Ukrainischen Botschaft in Deutschland, die Ukrainischen Ärztevereinigung in Deutschland (UÄVD e.V), und das Nationale Programm für psychische Gesundheit in der Ukraine „How are you?“die Studie.
Weiterführende Informationen zur Teilnahme, dem Ablauf der Studie und Kontaktdaten finden Sie beim ZI Mannheim.