Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten und belastendsten Volkskrankheiten und verursachen erhebliche soziale und wirtschaftliche Kosten. Dennoch bleibt die Forschung zu psychischer Gesundheit im Vergleich zu anderen großen Krankheitsfeldern unterfinanziert. Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, Gründungssprecher des DZPG, betont: „Die aktuellen Herausforderungen erfordern wissenschaftlich fundierte Antworten, um gesellschaftlichen Verunsicherungen und Transformationsängsten entgegenwirken. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung.“ Das DZPG fordert daher ein klares Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur strukturellen Stärkung dieses Forschungsbereichs durch die gezielte Förderung interdisziplinärer, translationaler und langfristig angelegter Forschungsprogramme. Heinz unterstreicht: „Investitionen in die psychische Gesundheit sind Investitionen in die Zukunft unseres Landes.“
Sicherung der Forschung auf lange Sicht
Das DZPG, das eine Schlüsselrolle bei der Erforschung und Entwicklung neuer Methoden zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen spielt, benötigt eine langfristige Finanzierungsgrundlage und institutionelle Absicherung. Nur so können innovative Ansätze von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung effektiv umgesetzt werden. Bund und Länder haben sich jedoch bisher nicht auf die Ausgestaltung einer künftigen gemeinsamen Förderung des DZPG geeinigt. Es wurde beschlossen, die langfristige Förderung des DZPG nach einer externen Begutachtung der etablierten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) im Jahr 2026 und basierend auf Empfehlungen des Wissenschaftsrats (WR) zu konkretisieren. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat zugesagt, bis dahin die alleinige Förderung des DZPG fortzusetzen“, so Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, ebenfalls Gründungssprecher des DZPG. „Wir erwarten, dass der Bund an dieser Zusage auch unter den aktuellen Bedingungen der vorläufigen Haushaltsführung festhält, um eine lückenlose Finanzierung des DZPG zu garantieren. Nur eine nahtlose und langfristige Förderung kann das DZPG auf Augenhöhe mit den bestehenden DZG bringen und optimale, nachhaltige Strukturen für die translationale psychische Forschung schaffen.“ Nur so könne der stetig wachsenden Belastung durch psychische Erkrankungen effektiv entgegengewirkt werden. „Es braucht ein starkes politisches Signal, dass die Forschung im Bereich psychische Gesundheit als integraler Bestandteil der nationalen Forschungsstrategie betrachtet wird“, so Meyer-Lindenberg.
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