Zur Halbzeit der Aufbauphase des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) haben sich zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Standorts Mannheim-Heidelberg-Ulm am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim getroffen und eine Zwischenbilanz gezogen. In den Vorträgen „Innovative interventionelle Forschung“, „Lebenswelten und psychische Gesundheit“ sowie „Umfassende Phänotypisierung und digitale Forschungsansätze“ wurden laufende Projekte vorgestellt und im Anschluss die Umsetzung diskutiert sowie die Zusammenarbeit besprochen.
Zudem richteten sie den Blick in die Zukunft: Die Teilnehmenden nutzten das gemeinsame Treffen, um über die Vision des DZPG, insbesondere am Standort Mannheim-Heidelberg-Ulm, zu diskutieren. Die Perspektiven der Early Career Scientists und der ErfahrungsexpertInnen bereicherten den Austausch und die Sicht auf die Arbeit im DZPG.
Vernetzung der Standorte
„Das Statussymposium hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Der Aufbau gemeinsamer Forschungsinfrastrukturen und die Vernetzung der Standorte sind wichtig, um breit zugängliche Präventions- und Frühinterventionsinstrumente entwickeln und in die Versorgung bringen zu können“, sagte Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Standortsprecher und einer der beiden Gründungssprecher des DZPG.
Das DZPG startete im Mai 2023 mit seiner Arbeit. Deutschlandweit wird an sechs Standorten an neuen Methoden geforscht, um psychische Erkrankungen vorzubeugen, sie besser zu erkennen und zu behandeln. Ziel ist auch, die psychische Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland zu verbessern, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren und die Öffentlichkeit zu informieren. PatientInnen und Angehörige arbeiten dabei aktiv in den Gremien und Forschungsvorhaben mit. In der aktuellen Aufbauphase liegt der Schwerpunkt des DZPG auf den Themen Früherkennung und Prävention.
Risiko- und Schutzmechanismen psychischer Erkrankungen
Das ZI in Mannheim koordiniert den Standort Mannheim-Heidelberg-Ulm. Die Forschungsarbeiten am Standort Mannheim-Heidelberg-Ulm konzentrieren sich während der Aufbauförderung auf die Identifizierung von Risiko- und Schutzmechanismen psychischer Erkrankungen sowie auf deren Analyse mit Hilfe von Methoden des Maschinellen Lernens. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Erforschung präventiver Interventionen zu sozialen Interaktionen und Grünflächen in der Stadt dar.
Außerdem koordiniert der Standort Mannheim-Heidelberg-Ulm zwei Infrastrukturen. Dazu gehört die Infrastruktur „Biobanking, Omics und Bioinformatik“. Sie bildet ein Netzwerk für Biobanken, genetische und biologische Analysen (Omics) und Bioinformatik. Dabei werden einheitliche Methoden für das Sammeln, Verarbeiten, Aufbewahren und Abfragen von Proben, das Erfassen von Daten und das Ausführen von bioinformatischen Analysen entwickelt.
Die Infrastruktur „Digitale Psychische Gesundheit“ wird von einem Team aus ExpertInnen für digitale psychische Gesundheit geleitet und unterstützt alle Partnerstandorte bei der Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen und Forschungsansätzen.
Quelle: News ZI Mannheim