Gemeinsam gegen Einsamkeit: DZPG bündelt Forschungskräfte für EU-Projekt LONELY-EU - Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit
Forschung

Gemeinsam gegen Einsamkeit: DZPG bündelt Forschungskräfte für EU-Projekt LONELY-EU

Einsamkeit besser verstehen und wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln: Mit diesen Zielen geht ein Projekt an den Start, das maßgeblich von Forschenden des DZPG-Standorts Bochum-Marburg vorangetrieben wird. Das Forschungsvorhaben trägt den Titel „The Social Isolation and Loneliness in Europe Network: Evidence-Based Policy Recommendations on its Causes, Consequences, and Monitoring“, kurz LONELY-EU. Es wird ab dem 1. Februar 2025 für drei Jahre mit rund 3 Millionen Euro von der Europäischen Kommission gefördert.

Koordinatorin des Projekts ist Prof. Dr. Maike Luhmann, Professorin für Psychologische Methodenlehre an der Ruhr-Universität Bochum und wissenschaftliches Mitglied am DZPG-Standort Bochum-Marburg. Unter ihrer Führung wird ein internationales Forschungsteam vorhandene Daten zum Thema Einsamkeit bündeln. Dabei geht es um Faktoren, die Einsamkeit bedingen, sowie deren Folgen, etwa für die wirtschaftliche Entwicklung. Auf Grundlage ihrer Datenanalyse wollen die Projektbeteiligten Empfehlungen an die Politik aussprechen – insbesondere zu Maßnahmen, die Einsamkeit vermeiden oder abbauen können. Zudem soll ein europaweites Netzwerk zum Austausch über Einsamkeit entstehen. 

Mit ihrer Arbeit widmen sich die Forschenden einem hoch relevanten gesellschaftlichen Phänomen. So berichten 13 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger in Studien, dass sie sich in den vergangenen vier Wochen überwiegend einsam gefühlt haben. Diese Gefühle der Einsamkeit und sozialen Isolation wirken sich negativ auf die mentale und körperliche Gesundheit aus und erhöhen sogar die Sterblichkeit. 

Für ihr Projekt haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein internationales Forschungsteam gewonnen. Mitwirkende sind Forschende der Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande, Judith Merkies), des Annecy Behavioral Science Lab (Frankreich, Hans Ijzerman), der Universita Cattolica del Sacro Cuore (Italien, Patrizia Catellani), der SWPS University (Polen, Katarzyna Growiec), der University of Milan (Italien, Cristiano Vezzoni) sowie des Kommunikationsunternehmens FIOTI von Rob Blaauboer.